Sabrina Jung
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_Photographers masks of death_
2014 – 2015

SABRINA JUNG, Photographers masks of death, Nr. 3

SABRINA JUNG, Photographers masks of death, Nr. 3

Photographers masks of death, Nr. 3
2014

12-Farb Pigmentdruck auf Hahnemühle Papier,
Mullbinde, Gips, ca. 22 x 15 x 10 cm

frontal and from the right

 

 



SABRINA JUNG, Photographers masks of death, Nr. 4

SABRINA JUNG, Photographers masks of death, Nr. 4

Photographers masks of death, Nr. 4
2014

12-Farb Pigmentdruck, Mullbinde, Gips, ca. 22 x 15 x 10 cm

Installationview

 

 



SABRINA JUNG, Photographers masks of death, Nr. 1

Photographers masks of death, Nr. 1
2014

 

 



SABRINA JUNG, Photographers masks of death, Nr. 2

Photographers masks of death, Nr. 2
2014

 


 


SABRINA JUNG, Photographers masks of death, Nr. 6

SABRINA JUNG, Photographers masks of death, Nr. 6

Photographers masks of death, Nr. 6
2015




SABRINA JUNG, Photographers masks of death, Nr. 7

SABRINA JUNG, Photographers masks of death, Nr. 7

Photographers masks of death, Nr. 7
2015


 

 



Photographers masks of death, Nr. 5
2014

 

 

 

Photographers masks of death, Nr. 8
2015

 

 

 

Photographers masks of death, Nr. 9
2015

 

 

 



Photographers masks of death, Nr. 10
2015

 

 

 


Installation View, Mit anderen Augen, Annette Kelm (left), Sabrina Jung, Kunstmuseum Bonn, 2016, Foto: David Ertl


Installation View, Quovadis, Kunst & Denker Contemporary, Düsseldorf, 2016


Installation View, Mit anderen Augen, Kunsthaus Nürnberg, 2016


Mit anderen Augen
Dr. Stefan Gronert, Kurator Kunstmuseum Bonn
(...) Anders verhält es sich aber mit der neueren Reihe der „Totenmasken“, in denen Jung das fotografische Bild
an eine mediale Grenze treibt. In den aufgezogenen, nicht zuletzt deshalb verzerrt erscheinenden Gesichtern
offenbart sich eine ungewöhnliche Verbindung von Fotografie und Plastik, die ihrerseits auf eine antike Tradition
anspielt, die sich insbesondere während des 18. Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreute, um sich an die
Verstorbenen besser erinnern zu können. Im Zeitalter der Fotografie übernahm diese natürlich die Funktion der
Totenmaske; Jung verweist in ihrer ungewöhnlichen Kombination der Medien auf diese alte Wurzel des Foto-
grafischen.

 

Totenmasken Sprechen und schweigen
Sabrina Jung
Durch das Kaschieren eines flachen Fotos auf einen dreidimensionalen Gesichtskörper entstehen
groteske Masken. Falten und Knicke, die sich beim aufziehen auf den Träger bilden, erinnern an
Falten und Furchen in gelebten Gesichtern. Augen- und Mundpartien wirken leicht verzogen. Es
scheint als ob die Portraitierten, im Moment des Todes erstarrt, dem Betrachter in die Augen blicken.
Anders als klassische Totenmasken, die das Gesicht des Verstorbenen mit gleichmäßigen, ruhigen
und gelösten Gesichtszügen zeigen, stellen diese Masken die Gesichter "grimassenhaft" dar.
Klassische Totenmasken und Portraitfotografien fungieren als Medien der Erinnerung und Konservierung.
Totenmasken wurden erstellt, weil der Mensch mit ihnen Tod und Vergehen erfassen und etwas
vom Verstorbenen erhalten wollte – das letzte Gesicht. Dieser Gedanke ist auch bei der Betrachtung
von Portaitfotografien interessant. Portraitfotos überdauern das Leben des dargestellten Menschen,
sofern die Abbildung nicht durch Lichteinfall gänzlich verschwindet oder das Bild auf andere Weise
zerstört wird. Sie beweist die Existenz desjenigen, der auf dem Foto abgebildet ist und kann dies
über dessen Tod hinaus bezeugen. Auch wenn ein Foto nur imstande ist einen Moment im Leben
des Abgebildeten einzufangen, so wissen wir als Betrachter doch um die zeitliche Dimension der
menschlichen Existenz und schließen diese gedanklich mit ein. Die Momentaufnahme inkludiert
somit die gesamte Lebenszeit des Abgebildeten. Legt man diese Überlegung zu Grunde, so ist
auch das Todesbildnis bereits in jedem Portraitfoto eingeschrieben.
Durch die Transformation der zweidimensionalen Potraitfotografien in die dreidimensionale Form
der Maske wird der Portraitierte wieder 'fassbar', er bekommt wieder ein plastisches Gesicht, das
berührbar und berührend zugleich ist.

 

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