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Masken
von Anna Geuder
Die Portraits aus der Serie Masken erinnern den Betrachter zunächst an den Blick in ein altes Familienalbum. Doch die Portraitierten, die da in typischen Posen inszeniert sind, sind völlig Unbekannte. Und sie muten befremdlich an: Kinder blicken so ernsthaft drein wie Erwachsene, unter der Krempe eines Herrenhutes lugen perfekt gezupfte Augenbrauen über geschminkten Augen hervor und manchmal wird die Irritation durch Gesichtszüge hervorgerufen, die in sich seltsam inkonsistent wirken. Durch kleine aber wirksame Eingriffe verändert Sabrina Jung vorgefundene Portraitfotografien und löst sie so aus ihrem ursprünglich privaten Kontext heraus. Damit rückt sie die Art und Weise ihrer Inszenierung sowie die gesellschaftlichen Rollenbilder ihrer Entstehungszeit in den Vordergrund und verstärkt oder negiert diese spielerisch.
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